17. April 2024

Anlässlich des Planspiels „Der Landtag sind wir!“ haben die zehnten Klassen des Gymnasiums die heimischen Landtagsabgeordneten Mia Goller (Grüne), Martin Wagle (CSU) und Werner Schießl (FW) an die Schule eingeladen, um mit ihnen über gesellschaftlich relevante Themen zu diskutieren.

Im Vorfeld hatten sich die Jugendlichen mit dem Thema „Jugendkriminalität“ auseinandergesetzt und gemeinsam Fragen für die Politiker erarbeitet. Unter anderem standen Themen, wie die Legalisierung von Cannabis, das Genderverbot in Bayern, ein mögliches AfD-Verbot oder auch das bayerische Schulsystem und der ÖPNV im ländlichen Raum auf der Agenda.

Die Schüler debattierten vor allem zum Thema Cannabis-Konsum: Wagle und Schießl waren strikt gegen die Legalisierung, da „Gras“ als Einstiegsdroge gelte. Zudem befürchten die beiden Politiker, dass dadurch zusätzliche Probleme auf die Polizei und den Straßenverkehr zukommen werden. Goller dagegen sieht hier eher eine Entlastung für die Polizei. Sie ist klar der Ansicht, dass „jeder Mensch für sich selbst Entscheidungen treffen muss“ – eben auch in Bezug auf den Konsum. Deswegen positionierte sie sich positiv zur Cannabis-Legalisierung.

Auch in Bezug auf das bayerische Schulsystem gab es geteilte Meinungen. Goller möchte den Lehrplan „entstauben“. Da sie sich viel mit „Ernährung“ auseinandersetze, kenne sie sich aus und denke, das Thema solle Bestandteil des Lehrplans werden. Schießl und Wagle hingegen empfinden das Schulsystem als durchlässig. Wagle ergänzte, dass das Schulsystem einem „ständigen Anpassungsprozess“ unterliege.

Was das Genderverbot in Bayern betrifft, erklärte Goller, dass das Verbot nicht richtig sei und jeder so reden solle, wie er möchte. Wagle hingegen sagte, dass es durch das Gendern „heutzutage nicht mehr Mutter heißt, sondern Gebärende – und das ist Unsinn.“ Schießl und Wagle waren sich einig, dass es wichtigere Probleme in der Welt gäbe und dass es das Gendern gar nicht brauche.

Hingegen wurde der Ausbau des ÖPNV begrüßt. Die Abgeordneten sehen im fehlenden Nahverkehr einen Nachteil für das ländliche Leben. Eine Idee, um dem entgegenzuwirken, sei ein guter Bus- und Bahnverkehr mit einer guten Taktung, so Wagle. Goller fügte hinzu, dass ein Discobus für die Jugendlichen wieder sinnvoll wäre, genauso wie der Ausbau von Fahrradwegen.

Gedanken gemacht hatten sich die Schüler über ein mögliches AfD-Verbot. Wagle sagte, dass „die AfD verfassungsfeindliche Aussagen trifft und mit Gasmasken am Rednerpult auftritt“, wodurch eine Zusammenarbeit mit der Partei nicht möglich sei. Stellvertretend für ihre Partei erklärte Goller: „Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann gäbe es die AfD nicht. Sie ist eine im Kern rechtsradikale und frauenfeindliche Partei.“ Ihren Worten nach werden die Grünen niemals mit der AfD zusammen arbeiten.

Die Diskussion endete mit einem Dankeschön und einem großen Applaus für die Gäste. Zum Abschluss wurden die Schüler noch angehalten, einen Feedback-Bogen zur Diskussionsrunde auszufüllen.

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