Lernen im Internat

„Zum Lernen gibt es freilich eine Zeit…“ Johann Wolfgang von Goethe 

Die Studierzeit ist zentrales Herzstück unseres Internats. Auf dieses Ziel arbeiten wir gemeinsam hin: den roten Teppich, der für jeden nach bestandener Abschlussprüfung ausgerollt wird. Dem erfolgreichen Schulabschluss und dem möglichst sorgenfreien, gangbaren Weg dorthin gilt unsere größte Aufmerksamkeit. Viele kommen überhaupt erst zu uns, weil ihnen die schulische Last allein zu groß geworden ist. Und ihnen kann geholfen werden. 

Die allgemeine Studierzeit dauert von 15.15 Uhr bis 17.45 Uhr, unterbrochen von einer halbstündigen Pause also zwei Stunden reine Lern- und Arbeitszeit. Sie dient vor allem der Erledigung schriftlicher Hausaufgaben, aber auch dem Lernen – ohne Ablenkung und mit viel Unterstützung. 

Die Schülerinnen und Schüler von der fünften bis zur einschließlich achten Jahrgangsstufe finden in unseren Studierräumen im Erdgeschoss ihren hauseigenen Arbeitsplatz. Dort erledigen sie während der Studierzeit alle wesentlichen Aufgaben – rechnen Matheaufgaben, üben das deutsche Passiv oder lernen Englischvokabeln. Die Aufsicht, eine Erzieherin oder eine Lehrkraft, wird jeden selbstständig arbeiten lassen, aber – wenn gebraucht – auch Hilfe, Stütze und Motivation sein. 

Ab der neunten Jahrgangsstufe studieren unsere Schülerinnen und Schüler unabhängig auf ihren Zimmern. Sie sollen selbstständig, sinnvoll und verlässlich arbeiten. Und auch sie werden dabei nicht alleine gelassen: Erzieherinnen geben die notwendige Rückendeckung, führen Gespräche, vermitteln Hilfestellung. 

Für alle – ob auf dem Zimmer oder in den Studiersälen – gilt gleichermaßen: Es bleibt kein Problem ohne Lösung. Die Profis stehen während der gesamten Studierzeit parat und zur Verfügung. Für jedes wesentliche Kernfach ist stets mindestens eine Lehrkraft im Haus, zu ausgefalleneren Fächern finden sich zumindest einmal pro Woche, oft aber an zwei oder drei Nachmittagen Lehrkräfte ein. Sie glänzen mit Fachwissen, stupsen bei Schwierigkeiten in die richtige Richtung, fragen Vokabeln ab, spielen Versuche durch, machen Abstraktes anschaulich, helfen beim Formulieren… Ein besseres Angebot zum Lernen ist schlicht nicht denkbar. 

Um gezielt zu fördern, bedarf es einer ständigen Diagnose – und diese leisten die Schülerinnen und Schüler in allererster Linie selbst. Sie wissen, was ihnen schwerfällt, wobei sie Hilfe benötigen, was noch nicht gut gelingt. Wo sie dies nicht erkennen, helfen wir Pädagogen. Von der Schule zum Internat ist der Weg nur kurz: Was nicht funktioniert, noch gründlicher erledigt werden muss oder zusätzliche Unterstützung braucht, erfahren die Schülerinnen und Schüler schnell und unbürokratisch. Oft bei uns im Haus auch durch die Lehrkräfte, die sie selbst im Unterricht haben. 

Wo die Wege länger sind, versuchen wir sie so kurz wie möglich zu halten: Alle Schülerinnen und Schüler, die nicht das Gymnasium besuchen, werden von einer Erzieherin gezielt unterstützt. Sie hält den Kontakt zur jeweiligen Schule, besucht Sprechstunden, bespricht sich mit den Lehrkräften und organisiert die Hilfe, die im Internat nötig ist. 

Lehrkräfte stehen vor allem während der Studierzeit zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Dabei sind beinahe alle Kernfächer täglich vertreten. Die geschulten Pädagogen helfen bei jedem Anliegen – sei es in Kleingruppen oder unter vier Augen, sei es das routinemäßige Training der Englisch-Vokabeln oder eine schriftliche Textaufgabe aus der Mathematik, sei es ein simpler Arbeitsauftrag zur Kommasetzung aus dem Arbeitsheft oder eine komplexe Übersetzung der Metamorphosen Ovids. Die Schülerinnen und Schüler finden ihre Stützen, verabreden sich regelmäßig mit ihnen und werden die außerordentliche Förderung zu schätzen wissen. 

Wenn Not am Mann (oder an der Frau) ist, es Drängendes gibt, eine Schulaufgabe, ein Referat oder gar die Abschlussprüfung ansteht, sind auch die Lehrkräfte im Abenddienst hilfreiche Ansprechpartner in Fachfragen. Der Abiturvorbereitung ist dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Hier stehen extra Lehrkräfte zur Verfügung, die auf die zentralen schriftlichen Prüfungen vorbereiten, so dass auch die Mathematik- und Deutsch-Prüfungen ihre Schrecken verlieren.