26. Oktober 2023

Der erste Geologiekurs am Gympan – und sehr schnell haben einige ihre Leidenschaft für Steine entdeckt. Von der Entstehung unserer Erde über die Entstehung von Gebirgen bis hin zur Gesteinskunde – das in den Unterrichtsstunden am Anfang des Schuljahres vorbereitete Wissen wurde durch die Nähe zur Materie und durch Praxiserfahrung bei unserer Exkursion von Passau bis in den Bayerischen Wald (Bodenmais) vertieft.

Die beiden Tage waren für die dabei anwesenden Lehrer sowie auch für uns SchülerInnen eine interessante und komplett neue Erfahrung, welche uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Am ersten Tag unserer Exkursion startete das Programm in Passau, wobei uns Herr Loher – Lehrer für Geologie und Mitarbeiter an der Universität Passau – am Ufer des Inns Näheres über verschiedene Gesteinstypen und deren Entstehung erklärt hat. Hierbei wurden auch wir SchülerInnen in das abwechslungsreiche Lernen miteinbezogen, denn wie auch unser „Guide“ schon meinte, ist dies draußen in der Natur viel eindrucksvoller als im Klassenzimmer. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei der Innwiese, deren Flussterrassen ein Ergebnis vom Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten sind, führte uns unser Weg zur Veste Oberhaus hinauf. Dort hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die ineinander mündenden Flüsse Donau und Inn und wir erfuhren mehr über die Entstehungsgeschichte der Region des Bayerischen Waldes und das dort überwiegend vorkommende metamorphe Gestein, den Gneis. Nach einem kurzen Abstecher zum Granitsteinbruch in Fürstenstein, bei welchem wir mehr über plutonisches Gestein – in diesem Fall Granodiorit – gelernt haben, verabschiedeten wir uns von Herrn Loher und unser letzter Zwischenstopp für den Tag führte uns nach Viechtach, wo wir in die spannende Geschichte des „Großen Pfahls“ eingeweiht wurden. Danach ging es in unsere Unterkunft in Bodenmais und wir beendeten den Tag mit einem ausgiebigen, leckeren Abendessen und lustigen Spielen.

Nach einem erholsamen Schlaf und kräftigendem Frühstück mussten wir uns für die eisige Kälte auf dem Silberberg wappnen. Im Silberbergwerk führte uns ein Guide im traditionellen Anzug der Bergarbeiter durch dessen Hauptstollen – nach der Schutzpatronin des Bergwerks (Barbara) benannt – und erstaunte uns mit der immer noch intakten ‚Technik‘ und dem damals hoch angesehenen und gut bezahlten Beruf des Bergarbeiters. Das Bergwerk, das sich jetzt in Privatbesitz einiger Bodenmaiser Familien befindet, wird zwar heutzutage nicht mehr als ein solches genutzt, jedoch dienen einige Räume aufgrund der darin vorherrschenden gesunden Luft als Heilstollen.

Als ein Teil der Gruppe nach der Führung zurückblieb und sich mit heißen Getränken aufwärmte, machte sich der Rest auf, um den kurzen Aufstieg bis zum Gipfel zu erklimmen, und genoss dort die grandiose Aussicht über der Wolkendecke.

Auch unser durchgehend gut gelaunter und motivierter Busfahrer war bei allen Programmpunkten mit vollem Interesse dabei.

Bei unserem letzten Programmpunkt haben wir unser Wissen über Gletscher am Großen Arbersee aufgefrischt, welchen wir zu Fuß umrundet und die schöne Natur bewundert haben. Nach unserer kurzen Brotzeitpause mit den Lunchpaketen vom Hotel traten wir die Rückreise an, während der wir in kleinen Gruppen noch einmal alle Stationen und das Gelernte rekapituliert haben.

Unsere Erfahrungen bei der kurzen, aber sehr umfangreichen Reise waren vollends positiv. Wir haben viel Neues und Interessantes gelernt und konnten es auch gleich praktisch anwenden, was es viel einprägsamer machte.

Das Wichtigste, das wir selbst von der Fahrt mitgenommen haben: Wir werden nie wieder uninteressiert an einem Steinhaufen vorbeigehen können, ohne mindestens einen mitzunehmen und zu begutachten.

Und wie auch schon von unseren Lehrern verkündet: „Es ist schön etwas zu tun, was einem Spaß macht – und die Schüler stören auch nicht dabei!“

Emily Aigner und  Simay Sentürk, Q12

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